Die jüngste Gemeinderatssitzung zeigte, wie sehr Zahlen unser Leben bestimmen. Die kleinen Fraktionen wollten sich durch Rechentricks mehr Sitze in den Ausschüssen sichern. Da schaute man genau hin und wollte brillieren. Dass dies das demokratische Wahlergebnis aber ad absurdum führen würde, spielte keine Rolle. Sogar Vertreter der Freien Wählergemeinschaft ließen sich bei diesem Antrag in die Niederungen der von Ihnen selbst so verachteten „Parteipolitik“. Denn nichts anderes war dieser Versuch der „Koalition der Kleinen“, dem parteipolitischen Gegner Stimmenanteile abzujagen.
Eben jene Vertreter schaffen es jetzt aber nicht, die entstehenden Mehrkosten für die Verlegung/ den Neubau des Katzenhauses (nicht Tierheims) von 200.000 Euro von der grundsätzlichen Haltung zum Tierschutz zu trennen. Es seien an dieser Stelle nur zwei Fragen in den Raum gestellt: Wie kann ein Vereinszweck gewährleistet sein, ohne eine genaue Auskunft über die Vermittlungserfolge von Katzen (und nur von diesen) geben zu können? Wenn keine Auskunft über die Anzahl der beherbergten Katzen gegeben werden kann, wie sieht es da mit der Versorgung der Tiere mit Nahrung aus? Schlussendlich geht es aber nicht um die Katzen, diese können dank der fundierten Recherche zweier neuer Gemeinderäten von SPD und CDU ohne weiteres in andere Heime abgegeben werden. In der Zwischenzeit muss der Gemeinderat sich Gedanken machen, welches Wohl hier Priorität hat. Das Wohl von ca. 20 Katzen (Schätzwert) im Wert von 200.000 Euro oder der generelle Naturschutz wenn unsere Fäkalien ungeklärt in den Rhein fließen und wir die Verunreinigung über höhere Schmutzwasserabgaben wieder finanzieren müssen.
Ich hoffe, dass die Stadträte auch bei diesen großen Summen es genauso exakt nehmen, wie sie es mit ihren erhofften Ausschusssitzen tun.