SPD-Abgeordnete kritisieren Antwort auf Bürgerinitiative Right2Water
Die Europäische Kommission will nicht sicherstellen, dass die Wasserversorgung in öffentlicher Hand bleibt. Das hat die EU-Institution am Mittwoch in einer Antwort auf die erste erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative Right2Water bekanntgegeben. Die Kommission war verpflichtet, bis Donnerstag, 20. März, auf die europaweite Aktion zu reagieren. "
"1.659.430 Unterschriften, davon 1,3 Millionen aus Deutschland, sprechen eine klare Sprache", sagt
Matthias GROOTE, SPD-Europaabgeordneter und Vorsitzender des federführenden
Umweltausschusses. "Die EU-Kommission hat heute die Tür für weitere Privatisierungen geöffnet.
Zudem hat sie die Möglichkeit verpasst, sich deutlich zur Wasserversorgung in öffentlicher Hand zu
bekennen und das auch in Gesetzesvorschläge einfließen zu lassen."
"Das Begehren von rund 1,7 Millionen Menschen, das Recht auf Wasser und sanitäre
Grundversorgung gesetzlich zu verankern, darf die Europäische Kommission nicht übergehen", zeigt
sich die SPD-Binnenmarkt- und Verbraucherschutzexpertin Evelyne GEBHARDTenttäuscht. "Die
Kommission entzieht sich der Verantwortung, wenn sie diese Aufgabe nur den nationalen
Regierungen überträgt. Das ist unverantwortlich."
"Die deutschen Sozialdemokraten haben sich stets dafür eingesetzt, dass öffentliche Formen der
Wasserversorgung durch Stadtwerke oder kommunale Zweckverbände aus dem Anwendungsbereich
der Konzessionsrichtlinie explizit herausgenommen wurden. Wir bleiben dabei: Wasserversorgung
gehört in öffentliche kommunale Hände", so Evelyne GEBHARDT und Matthias GROOTE.
"Die gesetzliche Verankerung des Rechts auf Wasser ist längst überfällig. Wasser ist keine übliche
Handelsware. Es ist ein Menschenrecht und kein Spekulationsobjekt!", betont die SPD-Abgeordnete
Evelyne GEBHARDT. "Die Kommission hat heute grandios versagt, dem Bürgerverlangen auf den
Schutz dieses lebensnotwendigen Guts nachzukommen."
"Um den Erfolg der Bürgerinitiative zu würdigen und die demokratische Bürgerbeteiligung zu stärken,
sollte die Kommission konkrete Vorschläge vorlegen, die die Qualität von Trinkwasser auf lange Zeit
sichern", sagt Matthias GROOTE, der die Bürgerinitiative bearbeitet hat. Der Sozialdemokrat hatte
sich Anfang der Legislaturperiode im konstitutionellen Ausschuss erfolgreich dafür eingesetzt, dass europäische Bürgerinnen und Bürgern auch online an Initiativen teilnehmen können.